Ein Igelhaus als Winterquartier

Bei uns im Garten leben viele Igel, sie kommen uns regelmäßig besuchen und sind auch jedes Jahr wieder da. Unser Garten bietet den Igeln viele natürliche Unterschlüpfe. Wir haben an beiden Grundstücksseiten eine lange Thuja Hecke. Da unsere Nachbarn auch Hecken als Begrenzung haben, ist mittig davon ein wahres Paradies für Tiere entstanden. Schattig, ruhig und ganz natürlich fühlen sich dort Igel, Mäuse und Vögel wohl. Wir haben jedoch auch viele Katzen in der Umgebung, so dass ich nun einen festen Unterschlupf aufgestellt habe, der auch als Winterquartier für die Igel dient.

Igelhaus von Arbrikadrex

Da ich handwerklich nicht wirklich begabt bin und ehrlich gesagt auch nicht die Zeit aufbringen möchte, ein Igelhaus selber zu bauen, habe ich mich nach einem fertigen Igelhaus umgeschaut. Gar nicht so einfach, etwas Passendes zu finden. Da ich mich vorher schon intensiv informiert habe, musste das Igelhaus folgende Kriterien erfüllen:

  • Naturnahe Optik
  • ein stabiler Boden
  • Labyrintheingang
  • wetterfest
  • groß genug für Igelfamilien

Hauptsächlich habe ich bei Amazon und Ebay geschaut und bin dort auf das Igelhaus der Firma Arbrikadrex aufmerksam geworden. Es erfüllt alle meine Kriterien und hatte zudem sehr gute Bewertungen, was mir persönlich immer sehr wichtig ist.

Arbrikadrex ist ein kleiner Familienbetrieb mit 6 Mitarbeitern mitten im bayerischen Wald und unterstützt mit seiner Arbeit aktiv regional den Tierschutz.

Ich habe mich für die geflammte Version entschieden, da ich diese als sehr natürlich empfinde und sie gut in unseren Garten passt. Als das große Paket geliefert wurde, war ich erfreut, dass das Igelhaus bereits fertig montiert war.

Das Igelhaus natürlich in den Garten integrieren

Wir kennen unsere Igel schon recht gut und wissen, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten. Daher war es mir auch wichtig, dass Igelhaus dort in der Nähe zu platzieren. Möglichst natürlich und gut geschützt. Ich habe es in eine kleine Heckenlücke platziert, durch den dort auch stehenden Kirschbaum wird das Igelhaus zudem nur bei starkem Regen nass.

Ich habe rund um das Igelhaus jede Menge Laub, Zweige und Heckenschnitt verteilt, sodass das Haus schön eingebettet ist und der Igel sich noch weiteres Material für sein Haus sammeln kann. Damit das Haus nicht zu schnell von unten feucht wird, habe es minimal auf 4 Steine aufgebockt.

Innen habe ich zu Beginn nur etwas Laub und Stroh eingefüllt. Außerdem steht im ersten Raum ein kleiner Napf mit Wasser und in den zweiten Raum kommt vor dem Winterschlaf noch spezielles Igelfutter. Ich weiß, dass es umstritten ist, Igel zu füttern, aber unsere Igel gehen auch regelmäßig an das Katzenfutter. Daher haben wir jetzt dieses spezielle Igelfutter bei Fressnapf gekauft und es ist auch jeden Morgen leer.

Wir stellen das Futter bewusst in die zweite Kammer, da über den Labyrintheingang keine größeren Tiere (z.B. Katzen oder Füchse) an das Futter gelangen. Natürlich können kleine Tiere wie Mäuse oder auch Ratten trotzdem rein, diese sollten jedoch von der Rattenklappe abgehalten werden.

Ein Igelhaus muss gepflegt werden

Da wir uns bewusst für die Variante mit Boden entschieden haben, muss so ein Igelhaus auch etwas mehr gepflegt werden. Bis zum Winterschlaf muss das Haus regelmäßig gereinigt werden.

Ich säubere verschmutzte Bereiche, lasse dem Igel aber immer den Großteil seines gesammelten Materials im Haus. Ich nehme es meistens kurz raus, entferne den Igelkot (sofern vorhanden) und lege es dann wieder hinein. Der Wassernapf und die Futterschale sollten täglich gereinigt werden. Ich schaue außerdem regelmäßig nach, ob sich die Rattenklappe noch einwandfrei bewegt.

Die Reinigung und Pflege muss immer zu Zeiten erfolgen, wo kein Igel im Haus ist. Öffnet man das Dach während ein Igel da ist, wird man ihn erschrecken, verscheuchen und er kommt dann höchstwahrscheinlich nicht mehr wieder. Hält der Igel seinen Winterschlaf in dem Igelhaus, geht man ab diesem Zeitpunkt gar nicht mehr ans Haus. Futter und Wasser braucht er dann nicht mehr.

Ist ein Igel drin oder nicht?

Auf jeden Fall braucht es Geduld. Manchmal hat man Glück und es zieht zeitnah ein Igel oder vielleicht auch eine Igelfamilie ein. Es kann aber auch sein, dass es erst im nächsten oder übernächsten Jahr so weit ist. Unsere Igel holen sich momentan nur das Futter aus dem Igelhaus und verweilen ein paar Stunden drinnen. Sie verlassen das Haus dann aber wieder und kommen an einem anderen Tag wieder.

Man hat immer das Problem, dass man gar nicht weiß, ob ein Igel im Haus ist oder zumindest, ob einer drin war. Man kann das Igelhaus über Stunden beobachten oder sich technische Hilfe besorgen. Ideal sind für diesen Zweck Outdoor-Kameras. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder man platziert eine sogenannte Mini-Kamera direkt ins Igelhaus oder verwendet eine normale Outdoor-Kamera, die dann den ganzen Bereich rund um das Igelhaus aufnimmt.

Für eine Outdoor-Kamera benötigt man einen Stromanschluss, einige Mini-Kameras laufen auch mit Akku. Der Vorteil der Minis ist auf jeden Fall, dass man sie direkt ins Igelhaus setzen kann und man über WIFI dann schaut, ob sich ein Igel im Haus befindet. Qualitativ besser sind aber die größeren Outdoor-Kameras mit Strom, da diese dauerhaft aufzeichnen und man zudem noch andere ungebetene Gäste aus seinem Garten abschreckt.

Das Igelhaus von Arbrikadrex kostet inklusive Versand um die 70 Euro. Von der Verarbeitung und Qualität ist es meiner Meinung nach jeden Euro wert. Es ist von Hand imprägniertes Igelhaus und alle Verbindungen sind genagelt, geschraubt und mit wasserfestem Holz-Leim (für Tiere absolut unbedenklich) verklebt. Zudem ist es aufgrund seiner Größe auch für ausgewachsene Igel geeignet.

Keine Kooperation, die Erfahrungen basieren auf eigener und ehrlicher Recherche. Vorgestellte Produkte wurden ohne Auftrag selbst gekauft.

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